Robin meckert, Rolf schmollt_Oder ein Interview von Herrn Töpperwien

19 10 2009

Neben dem Eigentor von Freiburgs Du-Ri Cha hatte die Bundesliga-Partie zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München auch nach Spielende noch einen Höhepunkt. Wie BILD berichtete, brach ZDF-Reporter Rolf Töpperwien das Interview mit Freiburgs Trainer Robin Dutt ab. Unverschämt sei dieser gegenüber Töpperwien gewesen. Ob Ihr das auch so seht, könnt Ihr hier nachgucken.

Ich konnte Robin Dutt 2007 einmal interviewen, damals noch Trainer der Stuttgarter Kickers. In der Regionalliga Süd gewannen die Kickers im Derby beim SSV Reutlingen 1:0. Im nachwuchsjournalistischen Übereifer hatte ich mit Dutt schon vor dem Spiel ausgemacht, dass ich ihn danach interviewen wolle – das war für den SWR. Noch übereifriger war ich dann nach Abpfiff, als ich ihn in die Kabine laufen sah und dachte, dass er abhaut. Also auf und hinterher rennen. In den Katakomben habe ich ihn dann erreicht und gerufen, dass wir ja noch das Interview machen müssen. Dutt: „Ja, ja. Lassen Sie mich erstmal zur Ruhe kommen.“ Er war einfach fertig nach dem Spiel. Dabei hatte seine Mannschaft gewonnen und sein Wechsel nach Freiburg stand auch schon fest. Als Nicht-Trainer kann man nicht nachvollziehen, was während einem Spiel in den Coach-Köpfen vorgeht, welche Emotionen in ihnen aufbrausen, wie anstrengend so ein Job an der Linie sein kann.

Wenn Dutt jetzt in der Bundesliga, nach einer Niederlage gegen den FC Bayern München, nach einem absolut dämlichen Eigentor, kurz nach Abpfiff emotional aufgeladen ist und den Reporter etwas anpflaumt, dann muss man in meinen Augen ein Interview nicht gleich beenden. Wobei ich finde, dass es gar nicht wie ein Abbruch rüberkommt. Auch wenn Töpperwien das der Bild-Zeitung selbst so gesagt haben soll. Wie auch immer. Ich denke, Töpperwien hätte da anders reagieren sollen, auch wenn Dutt später Fehler zugab.

Er ist meiner Meinung nach ein fordernder aber angenehmer Interview-Partner – auch wenn er zeigt, was ihm nicht passt. Als ich ihn vor zwei Jahren – ich hatte von der verantwortlichen SWR-Redakteurin die Information, dass Dutt nach der Niederlage am damals vergangenen Wochenende nicht mit seiner Stuttgarter Mannschaft gesprochen hatte – fragte, ob er das jetzt immer so machen wolle, schließlich hatte es offensichtlich geholfen, sagte Dutt nur: „Da liegen Ihnen falsche Informationen vor.“ Na gut, da kann man nichts machen. Und irgendwie gehören solche Spielchen auch einfach dazu, da darf ein Bundesliga-Trainer ruhig mal einen Sportreporter anraunzen.